Als Goethe im Mai 1774 den Bericht Beaumarchais' über
seine Auseinandersetzung mit dem Spanier José Clavijo y Fajardo
in die Hände bekam, fertigte er daraus innerhalb einer Woche das Trauerspiel
Clavigo:
Der erfolgreiche Emporkömmling Clavigo, ein Schriftsteller, trachtet
unter dem Einfluß seines Freundes Carlos nach einer Karriere am Hofe.
An seine Braut Marie binden ihn die bürgerlichen Pflichten und ein
Rest alter Zuneigung. So steht er zwischen der 'großen' Welt als
dem Raum tätiger Selbstverwirklichkung und der 'kleinen' Welt als
dem Raum moralisch qualifizierten Handelns, kann sich für keinen ganz
entscheiden und richtet Marie und sich selbst zu Grunde. Unschwer läßt
sich hier die Situation des jungen Frankfurter Anwalts wiedererkennen,
der über seine eigene Zukunft nachdenkt.
Hier sehen sehen Sie Clavigo, wie er über
dem Sarge Mariens zusammensinkt, vom Stahle ihres Bruders tödlich
getroffen.